Erfolgreicher Helfer
Der Billardverein Villingen-Schwenningen hat im Snooker den Aufstieg in die Zweite Bundesliga geschafft. Pünktlich zum 25-jährigen Bestehen des Vereins.
Am vergangenen Wochenende schafften die Snooker-Spezialisten aus VS in der Domstadt Köln den Wiederaufstieg von der Oberliga in die Zweite Bundesliga. Pünktlich zum 25-jährigen Bestehens des Vereins. Kapitän Dennis Rothaug und seine Mitspieler Thomas Ruppel, Steffen Graf und Stefan Weiner schlugen sowohl Rüsselsheim als auch Braunschweig jeweils mit 3:1. Jetzt hat das Team aus Villingen-Schwenningen viel Zeit sich auf die neue Spielklasse einzustellen, in der Zweiten Bundesliga beginnt der Spielbetrieb erst am Wochenende des 21. und 22. September.
Anlässlich des runden Geburtstages präsentierte sich der Klub mit einem eigenen Stand auf der Südwest-Messe. Dort konnte jeder Besucher an einem Pooltisch sein Können mit dem Queue beweisen. Die Einnahmen wurden der ProKids-Stiftung von Joachim Spitz gespendet.
„Zweimal in der Woche sollte man schon zwei bis drei Stunden trainieren“, weiß Weiner. Snooker gilt allgemein als „Königsdisziplin“ im Billard. Das im Freizeitsport beliebte Pool-Billard ist ungleich anspruchsloser. „Beim Snooker hast du von vornherein doppelt so große Distanzen. Locht man beim Pool aus 40 Zentimeter ein, sind es beim Snooker schnell einmal zwei Meter“, weiß Weiner, der beim BV VS als Sportwart fungiert.
Neben einem Queue, der allerdings auch leicht einmal eine vierstellige Summe Kosten kann – nach oben gibt es keine Grenzen – braucht der Billardspieler eigentlich nicht viel, außer eben große Zielsicherheit und Nervenstärke. Der Zulauf in Deutschland gehe in punkto Billard eindeutig zum Snooker. „Eurosport überträgt in seinem Fernsehprogramm extrem viel Snooker, mir ist das eigentlich fast schon zuviel“, so Weiner. Aber natürlich lassen sich die Zuschauer von der Präzision der Profis faszinieren.
Sogar Millionäre
Als Topprofi kann man von Snooker nicht nur gut leben, sondern sogar Millionär werden. „In England lockt das große Geld, dort gibt es 21 Millionen Snooker-Spieler“, weiß Weiner. In Deutschland versucht sich Lukas Kleckers, so einigermaßen mit Snooker über Wasser zu halten. „Er hat zwar noch nie eine große Main Tour gewonnen, war aber öfters schon dabei“, weiß Weiner. Und aus dem eigenen Verein haben sie ja auch einen Topathleten im Billard, der Team-Jugend-Europameister Kevin Schiller, studiert jetzt aber in Bonn und startet deshalb nicht mehr für Villingen-Schwenningen, sondern für 1. PBC St. Augustin.
Dass es im Snooker vornehm mit Hemd und Weste zugehe, bei manchen Turnieren muss auch eine Fliege getragen werden, käme daher, dass es ursprünglich ein englischer Offizierssport gewesen sei. „Snooker ist zwar nicht körperlich anstrengend, dafür ein brutaler Konzentrationssport“, erklärt Weiner. Trainiert und gespielt wird in der Billard-Lounge „Niners“ im alten Gebäude von Burger-Spritzguss in der Vockenhauser Straße 2 in Villingen.
Florian Hayn, Inhaber des „Niners“, ist gleichzeitig auch erster Vorsitzender des BVVS. Der Verein hat 70 Mitglieder, 40 davon sind entweder beim Snooker, beim Pool-Billard oder in beidem aktiv. Die zweite Mannschaft erreichte im Snooker einen dritten Platz in der Verbandsliga, die Dritte konnte die Meisterschaft in der Verbandsliga feiern, und die vierte Mannschaft wurde Meister in der Landesliga. Für die Erste gilt in der Zweiten Bundesliga das Ziel Klassenerhalt.
Mitglieder im Verein dürfen im „Niners“ kostenlos spielen. Ansonsten kostet das Pool-Billard pro Stunde acht und Snooker neun Euro. Montags ist Ruhetag, ansonsten hat das „Niners“ jeden Tag ab 18 Uhr, am Sonntag schon ab 16 Uhr geöffnet.
- Südwest Presse | Die Neckarquelle | Samstag, 29. Juni 2019 -